28. Oktober 2020
28. Oktober 2020

Our 2020 Friendship Report

Today, we released our second global Friendship study, interviewing 30,000 people across sixteen countries, to explore how the COVID-19 pandemic and global issues have impacted friendship. Seventeen experts on friendship from around the world contributed to the report.

Wir haben heute unsere zweite globale Friendship-Studie veröffentlicht, bei der 30.000 Menschen in 16 Ländern befragt wurden, um in Erfahrung zu bringen, wie die COVID-19-Pandemie und globale Probleme sich auf Freundschaften ausgewirkt haben. 17 Experten zum Thema Freundschaft aus aller Welt trugen zu dem Bericht bei.

Durch das Ausdrücken in Bildern und Videos voller kreativer Tools wie unsere AR-Linsen, Filter und persönlichen Avatar-Bitmojis können Snapchatter visuell kommunizieren und interagieren. Sie dienen als grundlegender Konnektor, wenn eine persönliche Begegnung nicht in Frage kommt. Dadurch konnten sich Snapchatter in dieser schwierigen Zeit ihren besten Freunden näher fühlen, auch wenn sich Nicht-Snapchatter stärker distanziert fühlen.

Der Friendship Report wirft neues Licht auf die Frage, wie COVID sich auf Freundschaften auswirkt und welche anderen wichtigen Ereignisse im Leben Auswirkungen haben, darunter:

  • COVID hat manche Freunde näher zusammengebracht, aber auch dazu geführt, dass sich manche von uns einsam fühlen.

  • Freunde sind unsere erste Verteidigungslinie gegen die Einsamkeit. In der Regel schließen wir unsere besten Freundschaften in der Kindheit. Im Durchschnitt kennen wir unsere engsten Freunde mindestens unser halbes Leben lang. 

  • Die meisten von uns haben den Kontakt mit einem engen Freund aus der Kindheit verloren, wobei die Mehrheit diese enge Verbindung neu entdecken möchte.

  • Während die meisten von uns über digitale Kommunikationskanäle besser miteinander verbunden bleiben, müssen wir doch unsere sozialen Fähigkeiten weiter entwickeln, um zu lernen, wie wir über Distanzen hinweg Freundschaften pflegen und wieder mit Freunden in Kontakt kommen, die wir aus den Augen verloren haben.

  • Fachleute aus aller Welt haben dazu Ratschläge und Tipps beigesteuert. Snap hat ebenfalls eine neue Friendship-Zeitkapsel erstellt, damit Snapchatter ihre Freundschaften feiern können.

Die Auswirkungen von COVID-19

Sechs Monate, nachdem auf der ganzen Welt Maßnahmen zur sozialen Distanzierung ergriffen wurden, müssen Freunde neue Möglichkeiten finden, um miteinander in Verbindung zu bleiben, und die langfristigen Folgen werden erst langsam klar. „Dies ist das größte psychologische Experiment, das jemals durchgeführt wurde, und wir wissen noch nicht, wie es ausgehen wird.“ Lydia Denworth, Journalistin und Autorin.

Zwei Drittel der Freunde geben an, dass sie Online-Kanäle nutzen, um mehr zu kommunizieren, als das vor COVID-19 der Fall war (66 %), und für viele sind diese Gespräche tiefer (49 %) und fokussieren nicht nur auf oberflächliche Themen. Wie es scheint, ist die digitale Kommunikation der Schlüssel, um auch bei physischer Distanzierung in Kontakt zu bleiben. Eine Mehrheit (79 %) der Befragten gibt an, dass digitale Kommunikation ihnen geholfen hat, ihre Freundschaften zu pflegen, und das unabhängig vom Alter.

Obwohl viele Menschen verstärkt versuchen, wieder mit alten Bekannten in Kontakt zu treten, bedeutet COVID-19 für viele aber auch mehr Einsamkeit. Zwei Drittel der Befragten (66 %) gaben an, dass sie sich seit Beginn der Pandemie einsamt gefühlt haben. Das sind 8 % mehr als vor COVID-19.

Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer (49 %) sagten, dass sie sich einsamer fühlten, weil sie ihre Freunde nicht sehen konnten. Nur ein Drittel (30 %) ist der Meinung, dass Freunde so sehr eine Kontaktaufnahme versuchen, wie sie sich das wünschen. Ein Drittel der Befragten (31 %) ist der Ansicht, dass soziale Distanzierung ihre Beziehungen zu Freunden geschwächt hat.

Insgesamt hat ein Drittel der befragten Personen die Meinung, dass sich COVID-19 auf ihre Freundschaften ausgewirkt hat. Knapp über die Hälfte (53 %) gibt an, dass sie sich daher ihren Freunden nicht so nahe stehend fühlen. Und fast die Hälfte der Befragten (45 %) stimmte mit der Aussage überein, dass sie sich „weiter von ihren Freunden entfernt fühlen, weil sie keine Zeit persönlich zusammen verbringen konnten“.

Laavanya Kathiravelu, die zu Freundschaft und Migration forscht, teilt uns mit: „Obgleich Freundschaften weiterhin per App, über Telefongespräche und andere vermittelte Kommunikationsformen aufrecht erhalten werden, bedeutet diese körperlose Kommunikation für viele Menschen eine Beeinträchtigung ihrer Freundschaft.“

Dies könnte erklären, warum es einen deutlichen Unterschied zwischen Snapchattern gibt, die oft visuell kommunizieren, und Nicht-Snapchattern: Snapchatter sind durch die Pandemie enger mit ihren Freunden verbunden.

Freundschafts-Forscherin Donya Alinejad beschreibt die Bedeutung der visuellen Kommunikation als Schaffen von „Ko-Präsenz“, die zu einem „Gefühl des Zusammenseins führt, wenn man physisch distanziert ist.“ Das Gefühl zu haben, zusammen zu sein, ist aus „vielerlei Gründen wichtig“, so Alinejad, insbesondere für „Personen, die in Not sind oder emotionale Unterstützung benötigen.“

Der Vorteil ist, dass Menschen aufgrund der durch die Pandemie entstandenen Isolation wirklich aktiver Kontakt aufnehmen und bei den Menschen, die ihnen nahe stehen, nachfragen, ob alles in Ordnung ist.

Mehr als ein Drittel der Menschen (39 %) gab an, dass ihre Freundschaften ihnen jetzt wichtiger sind, fast die Hälfte von uns (48 %) wendet sich bewusst an Freunde, mit denen sie schon länger nicht mehr gesprochen haben.

„Der Lockdown hat eine Art Trichterwirkung. Man stärkt spezifische Bindungen und unterscheidet zwischen verschiedenen Beziehungen. Dadurch wurden in diesem Zeitraum manche Beziehungen sogar verfestigt“, so der Soziologe Guillaume Favre.

Kontaktaufnahme mit Menschen, die wir aus den Augen verloren haben

Im vergangenen Jahr ergab der Friendship Report von Snap, dass Freundschaften, insbesondere diejenigen, die seit der Kindheit halten, sich beträchtlich auf unsere Zufriedenheit und unser Wohlbefinden auswirken. Es war daher überraschend, in diesem Jahr zu sehen, dass 79 % von uns weltweit nicht mehr mit einem engen Freund in Kontakt sind, aber zum Glück gaben 66 % an, dass sie ihre Freundschaft wiederbeleben möchten. In den USA sind diese Zahlen mit 88 % bzw. 71 % noch höher.

In der Regel würden wir positiv darauf reagieren, wenn uns unsere alten Freunde wieder kontaktieren würden. Dabei sind die vorherrschenden Gefühle Freude (36 %) oder Aufregung (29 %) und nur einer Minderheit kommt dies seltsam (14 %) oder verdächtig (6 %) vor.

Wie treten wir wieder mit alten Freunden in Kontakt? Fast zwei Drittel der Befragten (67 %) gaben an, dass sie eine digitale Kontaktaufnahme vorziehen würden, aber rund die Hälfte (54 %) weiß nicht, wie. Und was würden die meisten Menschen ihren Freunden dabei am liebsten schicken? Ein gemeinsames Foto (42 %) oder ein Foto, das sie an ein gemeinsames Erlebnis erinnert (40 %) Humor ist ebenfalls sehr wichtig. Ein Drittel ist der Meinung, dass das Senden eines lustigen Memes oder einer witzigen GIF-Datei die beste Möglichkeit wäre, um ein Gespräch zu starten (31 %).

Mehr als ein Drittel (35 %) würde Tools vorziehen, um die Kommunikation zu unterstützen, insbesondere in schwierigeren Situationen wie der erstmaligen erneuten Kontaktaufnahme.

Wie man ein besserer Freund wird

Für Menschen, die Probleme mit familiären oder Ehebeziehungen haben, gibt es viele Ressourcen. Für Freundschaften gilt das aber weniger. Dadurch haben viele Menschen nicht die nötigen Hilfsmittel oder das erforderliche Selbstvertrauen, die notwendig sind, um sich durch alle Höhen und Tiefen von Freundschaften  zu bewegen.

Die britische Dozentin Gillian Sandstrom, die im Bereich der Sozialpsychologie forscht, spricht vom „Liking Gap“ (etwa: der Mögen-Lücke). Das bedeutet, dass wir glauben, die Menschen mögen uns weniger, als dies tatsächlich der Fall ist. Dieses Vorurteil führt zu Unsicherheit in Bezug auf Gespräche. Wir haben so viel Angst vor komischen Pausen im Gespräch und gescheiterten Freundschaften, dass die Entscheidung, eine Gelegenheit zum Beginn einer Freundschaft oder Vertiefen einer Beziehung nicht zu nutzen, die sicherere Option darstellen kann. Es ist wahrscheinlicher, dass die Menschen dich mögen, als du denkst. Sei daher nicht zu scheu!

Zuhören, Präsenz zeigen und Verantwortung zu übernehmen sind wichtige soziale Kompetenzen. Diese Fähigkeiten zu verbessern kann etwas Arbeit bedeuten, aber unsere Experten stimmen darin überein, dass wir mit etwas Übung unsere Freundschaften vertiefen können.

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